Mit seiner umfangreichen Musikkultur und Forscher-Identität, Musikwissenschaftler, Kunst-und Musikhistoriker, Verfasser und Übersetzer war Cevad Memduh Altar (1902-1995) einer der prominenten Intellektuellen in der Republiksperiode der Türkei als Forscher, Erzieher und Leiter.
Cevad Memduh Altar wurde am 14. September 1902 in Istanbul geboren. Im Jahre 1909 hat er seine schulische Ausbildung an der Mekteb-i Edep Grundschule in Ayasofya angefangen und an der Ayasofya Merkez Mittelschule weitergeführt. Schon damals hat er privat Geigenunterricht bekommen. Nachdem er das Nişantaşı Gymnasium absolviert und sein Studium an der Handelshochschule abgeschlossen hatte, ging er 1921 ins Ausland um Musik zu studieren.
Ab dieser Zeit bis 1927 hat er zuerst in Wien studiert, danach war er Student von Johannes Merkel, einem der besten Studenten von Franz Liszt, an der Hochschule für Musik in Leipzig, und hat mit Stefan Krein, einem berühmter Komponisten dieser Zeit, mit Musikwissenschaftler und Komponist Prof. Hermann Grabner und mit den anderen bekannten Musiktheoretikern über Musikphilosophie und Musikästhetik gearbeitet. Außerdem hat er Geigen- und Bratschenunterricht bei Hugo Hamann, dem zweiten Konzertmeister des Gewandhaus- Orchesters in Leipzig, bekommen. Nach der Rückkehr in seine Heimat, hat er die Fachrichtung Geschichte an der Sprache-Geschichte-Erdkunde-Fakultät (DTCF) in Ankara absolviert, und so sein Studium in der breiten Perspektive vervollständigt.
Nach einem kurzfristigen Amt an der Akademie für Bildende Künste in Istanbul im Jahre 1927, hat er an der Musikerzieherschule in Ankara als Theorielehrer unterrichtet. In den Jahre 1930-1935 hat er am Gazi-Bildungsinstitut als Kunst- und Musikgeschichte Lehrer, und in den Jahren 1950-1970 an der Technischen Frauenhochschule in Ankara als Kunstgeschichte- und Ästhetiklehrer gearbeitet. Von 1960 bis zu seinem Ruhestand im Jahre 1967 hat er am Staatlichen Konservatorium in Ankara Kunstgeschichte, Operngeschichte und Ästhetik unterrichtet. Nach seinem Ruhestand hat er sich auf Musikwissenschaft konzentriert und wichtige Werke herausgegeben. Nach zweiundfünfzig Jahre Leben in Ankara als Erzieher, Regierungsbeamter und Künstler ist er in seine Heimatstadt Istanbul zurückgekehrt und hat in den Jahren 1983-1993 Kunstphilosophie und Musikästhetik am staatlichen Konservatorium der Mimar Sinan Universität gelehrt. Im Jahre 1988 hat ihn die Universität zum Ehrenprofessor ernannt.
Von 1935 bis zu seinem Ruhestand in 1967, waren Cevad Memduh Altar’s amtliche Dienstposten folgende: Abteilungsdirektor am Allgemeinen Direktorat für Bildende Künste im Bildungsministerium (1935), Direktor der Rundfunkabteilung (1943) und stellvertretender Generaldirektor an dem Allgemeinen Direktorat für Medien im Ministerpräsidium (1945), Generaldirektor des Staatlichen Theater und Oper (1951), Generaldirektor der Abteilung Bildende Künste im Bildungsministerium (1954), stellvertretender Generaldirektor der Altertumswerke und Museen (1954), stellvertretender Generaldirektor der Programm-und Nachrichtenabteilung - TRT (1964).
Ab 1927 hat Cevad Memduh Altar auf Befehl von Atatürk, mit dem er persönlich bekannt war, an den Gründungen der Kunstorganisationen, wie zum Beispiel des Staatlichen Konservatoriums in Ankara, Staatlicher Theater, Staatlicher Oper und Ballett mit weltberühmten deutschen Experten wie Paul Hindemith, Karl Ebert, Ernst Praetorius teilgenommen und das Kulturleben der Türkei mitgeprägt. Außerdem hat er über die türkische Kultur wichtige Forschungsarbeiten in staatlichen Archiven von Venezia, Wien, Vatikan, Berlin, Warschau und Bosnien durchgeführt, viele Konferenzen über Musik und Kunst bei nationalen und internationalen Kongressen, Symposien, Seminaren und Veranstaltungen geleitet und Berichte geschrieben. Manche Berichte erschienen auch im Ausland.
In den Jahren 1939-1950 hat er „erklärende“ Musikprogramme am Ankara-Rundfunk vorbereitet und als Musikhistoriker viele Beiträge zu Rundfunk- und Fernsehprogrammen beigesteuert. Dank diesen Programme hat er einen Beitrag zur Bildung von türkischen klassischen Musikliebhabern in der Türkei geleistet. In den Jahren 1927-1994 hat er viele Bücher, Artikel und Berichte über Kultur, Musik und Kunst geschrieben. Seine Schriften über seine Reisen wurden in Zeitungen veröffentlicht. Seine intensive berufliche Laufbahn erstreckte sich über 66 Jahre, also von 1927-1993.
Er war auch Gründungsmitglied von 1) UNESCO-Türkische Nationale Kommission, 2) Internationale Gesellschaft der Kunstkritikern (AICA) und 3) Atatürk Institut für Kultur, Sprache und Geschichte - Atatürk Kulturzentrum. Auf Einladung von Dr. Nejat Eczacıbaşı hat er an der Gründung der Istanbul Kultur und Kunst Stiftung (IKSV) teilgenommen und nach monatelanger anspruchsvoller Arbeit den Gründungsbrief persönlich vorbereitet. Und er war auch Vorstandsmitglied dieser Stiftung zwischen den Jahren 1986-1993.
UNESCO Türkiye Ulusal Komisyonu kurucu üyesi, Uluslararası Sanat Eleştirmenleri Derneği (AICA) üyesi ve Atatürk Kültür, Dil ve Tarih Yüksek Kurumu, Atatürk Kültür Merkezi aslî üyesi olan Altar, Dr. Nejat Eczacıbaşı’nın davetiyle İstanbul Kültür ve Sanat Vakfı’nın kuruluşunda da aktif görev alarak Vakıf Senedi’ni aylarca süren titiz ve ileri görüşlü bir çalışmayla bizzat hazırladı; 1986-1993 yılları arasında bu vakfın yönetim kurulu üyesi olarak çalıştı.
Aufgrund seiner Verdienste in den Kulturbereichen erhielt er folgende Auszeichnungen: Officier d’Académie (Frankreich), Schiller-Medaille (Bundesrepublik Deutschlend) und Goldene Ehrenmedaille der Sevda-Cenap And Musikstiftung (Türkei).
(Vorbereiten: İnci Kut, Januar 2011)